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Neue Daten aus der Reproduktionsmedizin: Mehr als 400.000 Kinder nach In-vitro-Fertilisation geboren

15.01.2025. Erfolge in Zahlen weist das neueJahrbuch 2023 des Deutschen IVF-Registers e.V. (D·I·R)® aus: Dass seit dem Beginn der Erfassung der Behandlungsdaten im Jahr 1997 inzwischen mehr als 400.000Kinder in Deutschland dank der Kinderwunschmedizin zur Welt kamen,

macht Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch Hoffnung und steht zugleich für das effektive interdisziplinäre Wirken aller beteiligten Reproduktionsmedizinerinnen und -mediziner sowie der Forschenden in den vergangenen Jahrzehnten. Die Zahl von 412.230 Kindern, die durch In-vitro-Fertilisation (IVF) geboren wurden, entspricht der Bevölkerung von Städten wie Mülheim an der Ruhr und Magdeburg zusammen, so das Deutsche IVF-Register.

Die Daten aus dem aktuellen Jahrbuch basieren auf den Meldungen aller 141 Mitgliedszentren des Registers. Sie registrierten im Jahr 2023 insgesamt 131.000 Behandlungszyklen und damit einen Anstieg von knapp drei Prozent im Vergleich zu 2022. Dabei zeigten sich große Fortschritte und Trends: So war der Anteil an Kryozyklen weiterhin steigend, wobei die Schwangerschaftsraten im Jahr 2023 pro Embryotransfer im Frischzyklus mit 31,0 Prozent und im Kryozyklus pro Embryotransfer mit 30,7 Prozent annähernd gleich waren. Ähnlich positiv ist das Bild bei den Geburtenraten: Sie betrugen 2022 pro Embryotransfer im Frischzyklus 22,5 Prozent, im Kryozyklus 22,1 Prozent.

Die Mehrlingsgeburten gehen dank des zunehmenden Einsatzes des Single Embryo Transfers deutlich zurück: Die Mehrlingsrate sank zwischen 2017 und 2022 in Frischzyklen von 22 Prozent auf 12 Prozent und in Auftauzyklen von 15 Prozent auf 8 Prozent.

Behandlungen mit Spendersamen haben, laut dem neuen Jahrbuch, stark zugenommen, ebenso wie das Social Freezing. Die jährlichen Behandlungszahlen für das vorsorgliche Einfrieren von Eizellen haben sich von 2020 bis 2023 mehr als verdoppelt und liegen aktuell bei 3.700 Behandlungen.

DGA-Initiative zur Verbesserung der Versorgung von Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch

Da die Ursache für eine ungewollte Kinderlosigkeit bekanntlich in der Hälfte der Fälle beim Mann liegt, hat die Deutsche Gesellschaft für Andrologie e.V. (DGA) zuletzt, gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) und dem Berufsverband der Deutschen Urologie e.V. (BvDU), Standards für die Diagnostik der männlichen Infertilität definiert, die dazu beitragen sollen, die Versorgung von Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch künftig weiter zu verbessern. Anlässlich der Veröffentlichung des Konsenspapiers der Fachgesellschaften betonte Prof. Dr. Sabine Kliesch, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Andrologie e.V., in einer Pressemitteilung aus dem November 2024: „Eine leitliniengerechte Untersuchung des infertilen Mannes, als Voraussetzung für eine medizinisch begründete Therapieempfehlung für das Paar im Rahmen der interdisziplinären Indikationsstellung zu assistierten Reproduktionsverfahren, muss deshalb in der andrologischen Versorgung flächendeckend für jeden Patienten gewährleistet sein.